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Aktuelles / Mitteilung der Unabhängigen Bürger Vogt e.V.

von den UBs

UB Vogt besichtigt Windenergieanlagen Bad Saulgau

Am 8. April organisierte Energiedialog BW eine Informationsfahrt zu den Windenergieanlagen Bad Saulgau, den Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen und einem Biogasanlagenbetreiber in Leutkirch, an der einige UBler teilnehmen konnten. Zunächst konnte man nach dem Tag schon erst einmal denken, es spricht eigentlich, insbesondere gegen Windkraft, kaum noch etwas und die vorgestellten Energieträger sind die Rettung all unserer Probleme. Die Branche der Hersteller von Windenergieanlagen hat ihre Hausaufgaben erledigt und durch viele technische Systeme und Weiterentwicklungen der Anlagen den Kritikern im wahrsten Sinne des Wortes viel Wind aus den Segeln genommen. Aber nach etwas Abstand setzt sich doch wieder eine etwas differenziertere Betrachtung durch. Die Fahrt glich daher eher einer perfekt organisierten und inszenierten Kaffeefahrt zum Thema “Erneuerbare Energien”. Hochkarätige Experten, Schallmessungen, Politikberater der agora-energiewende, extra aus Berlin angereist, der Regionalverbandsvorsitzende, Verantwortlicher der Genehmigungsbehörde etc. beeindrucken durch ihre Präsenz und suggerierten ein hohes Maß an Professionalität, Seriosität und Verlässlichkeit bei der bevorstehenden Planung des größten Windparks in Süddeutschland. Darüber hinaus wurde das Ganze von exzellent geschulten Moderatoren begleitet, die gezielt eingriffen mit typischen Fragen, um die Informationsströme zu lenken.

Es werden mit einem Windkraftbetreiber und mit der EnBW als Freiflächen-Photovoltaik-Anlagenbetreiber zwei Großanbieter präsentiert, die sicherlich ganz andere Interessen verfolgen, als nur das Gemeinwohl der Gesellschaft zu steigern. Über sonstige Alternativen, das gewaltige Potential von Hausdach-PV-Anlagen bzw. auch lokalen Kleinwindanlagen wird als Alternative in keinster Weise eingegangen oder auch weiterhin bestehende Gefahren oder Probleme von Windkraftanlagen werden nicht angesprochen.

Wenn man einen Windkraftbetreiber zu der Problematik von Windkraft befragt, bekommt man sicherlich die gleiche Antwort wie von einem Vertreter der Tabakindustrie auf die Frage zur Gefährlichkeit des Rauchens …

Insgesamt ist aber vor allem noch zu bedenken, dass die aktuellen Planungen der Stadtwerke Ulm im Altdorfer Wald in ein komplexes Waldgebiet eingreifen, daß unseres Erachtens ein hohes Schutzbedürfnis im Hinblick auf sein ökologisches Potenzial und die Wasserversorgung einer ganzen Region darstellt. Eingriffe können nur abgeschätzt (!!!) werden, aber wie häufig hat man mit Einschätzungen auch schon daneben gelegen und dann sind die geschaffenen Fakten nicht mehr umkehrbar und eine dauerhafte Schädigung eingetreten. Hier ist sicherlich der Aspekt der Vorsorge unbedingt zu beachten!

Dr. Frank Kirchner 1. Vors. UB Vogt

 

Presse

Kiesabbau UB Schreiben an SZ Juli 2018

Ich schreibe Ihnen heute als Vorsitzender der größten Gemeinderatsfraktion in Vogt, den Unabhängigen Bürgern Vogt e.V. (UB Vogt), um auf die Einspruchsfrist der Bürger gegen die Fortschreibung des Regionalplans, Kapitel Rohstoffe, hinzuweisen.

Als größte Fraktion im Gemeinderat der Gemeinde Vogt haben wir sehr große Bedenken gegen die jetzige vorliegende Planung und Fortschreibung des Regionalplans zum Kapitel Rohstoffe, genauer um den geplanten Kiesabbau im Altdorfer Wald.

Die einmalige Trinkwasserregion, die das ganze Schussental versorgen könnte, wird durch den Kiesabbau nachhaltig zerstört. Es ist völlig unverständlich, wie ein so kostbarer Rohstoff wie Trinkwasser angegriffen werden kann, wo andere Nachbargemeinden ihr Trinkwasser von anderen Anbietern übernehmen bzw. ihre Quellen wegen Verunreinigungen schließen müssen. Erst gestern hat ihre Zeitung über den mit Arsen verunreinigten Brunnen in der Gemeinde Mochenwangen berichtet. Eigentlich müsste der Regionalverband unter Vorsitz von Herrn Franke dieses Trinkwassergebiet schützen und nicht zerstören!

Unserer Meinung nach sind die Folgen des Kiesabbaus direkt an der Grenze zum Wasserschutzgebiet im Altdorfer Wald für die Trinkwassergewinnung völlig unvorhersehbar. Ausreichende unabhängige Untersuchungen sind bisher nicht erfolgt. Nun soll im „Hau-Ruck-Verfahren“ dem sogenannten Zielabweichungsverfahren, möglichst schnell einem Kiesunternehmer ermöglicht werden, Profit aus dem Kiesabbau im Altdorfer Wald ( Originalzitat von Herr Dr. Mohr, Kiesunternehmer in Grenis: Kies bringt Kies!) zu schlagen ohne wirtschaftliche Notwendigkeit für die Region und ohne Rücksicht auf Schutz für Mensch und Natur.

In der vorliegenden Planung für den Kiesabbau direkt am Rande des Wasserschutzgebietes im Altdorfer Wald sollen des Weiteren Feldwege für den Kiestransport ausgebaut werden. Dadurch entsteht eine große Belastung für Flora und Fauna. Die nicht ausreichend ausgebauten Straßen für den Schwerlastverkehr sind ein weiterer Einspruchsgrund. Für die gefährliche Ortsdurchfahrt, zum Beispiel von Moser (Gemeinde Vogt) gibt es im Regionalplan keine Vorschläge zur Entschärfung. In dieser Ortschaft sind keine Fuß- oder Radwege vorhanden. Der dramatisch angestiegene Schwerlastverkehr durch Wolfegg und Vogt durch Speditionen, Kies- und Holzlaster belastet die Einwohner schon jetzt durch Lärm und Abgase.

Immer wieder wird vom Regionalverband darauf hingewiesen, dass Kies als Rohstoff für Straßen- und Häuserbau ein unerlässlicher Rohstoff sei, den alle in der Region brauchen. Aber unserer Meinung nach haben wir in der Region ausreichend förderfähige Kiesgruben, die so viel Kies produzieren, dass geschätzter Maßen die Hälfte davon ins Ausland, hauptsächlich nach Österreich exportiert wird. Schon jetzt sieht man Österreichische LKWs teilweise im Minutentakt durch die Ortschaften fahren.

Daher kann unserer Meinung nach nicht von einem dringenden Bedarf an Kiesabbau bei uns in der Region gesprochen werden.

Nun wurde vom Regionalverband die Einspruchsfrist für Bürger bis zum 26.07.2018 festgesetzt, während Gemeindeverbände bis zum 26.09.2018 ihre Einsprüche einreichen können. Dies erweckt bei uns von den UB Vogt, den Eindruck, man möchte den Bürgern gar nicht Zeit und Gelegenheit geben, ihren Unmut über diesen geplanten Raubbau an der Natur und Grundwasser kundtun zu können. In einer Zeit, wo die Bürger am Ferienbeginn mir Reiseplanungen beschäftigt sind und in jeder Ortschaft Sommerfeste stattfinden, kann diese kurze Einspruchsfrist rasch in Vergessenheit bei den betroffenen Bürgern geraten. Warum also diese verkürzte Einspruchsfrist für die Bürger so gewählt wurde, bleibt uns schleierhaft, aber irgendwie hat das, auf gut Schwäbisch gesagt, a G´schmäckle für uns. Des Weiteren wundern wir uns als größte Fraktion im Gemeinderat von Vogt , dass von den Gemeinden dazu bisher keine ausreichenden Informationen für die Einwohnerbezüglich der kurzen Einspruchsfrist, erfolgte. Erst auf unsere Intervention hin erschien nun am 19.07.2018 im Vogter Mitteilungsblatt der Hinweis auf die Einspruchsfrist.

Es erweckt bei uns den Eindruck, dass nur „Eingeweihte“ informiert sind und wegen den großen wirtschaftlichen Interessen Entscheidungen dazu schon gefällt sind.

Auf unserer Homepage (www.ubvogt.de) informieren wir ausführlich über den geplanten Kiesabbau und seine Folgen und haben dort auch ein Muster für die Vorlage eines möglichen Einspruchs für jedermann eingestellt.

Als Haupteinspruchsgrund sehen wir die unwiederbringliche Zerstörung einer in Oberschwaben einmaligen Trinkwasserregion, die das gesamte Schussental mit Trinkwasser in hervorragender Qualität versorgen könnte.

Dazu kommen noch der erhöhte Schwerlastverkehr, die erweiterte Lärm- und Umweltbelastung, Befahrung von Schwerlastverkehr auf dafür nicht geeignete Straßen sowie ein mangelndes Verkehrskonzept ohne Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer in den betroffenen Durchfahrtsortschaften. Einsprüche müssen schriftlich, formlos beim Regionalverbund vorliegen bis spätestens 26. Juli 2018

Regionalverband, Hirschgraben 2, 88214 Ravensburg, Stichwort Planentwurf Rohstoffabbau E-Mail: info @ rvbo.de Der Planentwurf kann eingesehen werden unter http://www.rvbo.de/Planung/Fortschreibung-Regionalplan-Kapitel-Rohstoffe Die Grundsätze und wie abgebaut wird, ist im Teil 1 Plansätze und Begründungen zu finden.

Zu beachten ist Seite 4. Die Steckbriefe der Gebiete um Vogt sind ab Seite 196 zu finden im Teil2 des Umweltberichts. Die Steckbriefe Umfassen die Gemarkungen und Abbauvorhaben 436-179 Amtzell-Grenis, 436-180 Im Grund Vogt und 436-177 Schlier-Oberankenreute Sehr geehrter Herr Richter, ich hoffe, Sie können dieses brisante Thema noch vor Ende der Einspruchsfrist in der Schwäbischen Zeitung nochmal publik machen, um eine größtmögliche Anzahl von betroffenen Bürgern im Schussental und Oberschwaben die Gelegenheit zu geben, von ihrem Einspruchsrecht Gebrauch zu machen.

Dr. Frank Kirchner 1.Vorsitzender Unabhängige Bürger Vogt e.V.

 
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aktuelles/start.txt · Zuletzt geändert: 2022/11/21 22:02 von astein